Die Metallwoche

von Redaktion

Palladium überflügelt die anderen Edelmetalle, schreibt Reuters und mit einem Anstieg auf neue Rekordhöhen, kommt es zum ersten Mal seit 16 Jahren fast wieder zur Parität mit Gold.

Knappe Vorräte, große Defizite und ein erneutes Interesse spekulativer Investoren haben die Palladiumpreise von einem Tief im August um 40 Prozent in die Höhe schiessen lassen...

"Mögest Du in interessanten Zeiten leben." Dieses hier schon mehrfach verwendete, angeblich chinesische Sprichwort, welches nicht freundlich gemeint, sondern einen Fluch beinhalten soll...versinnbildlicht sich in diesen Tagen mit jedem Blick in Nachrichtensender, wie Nachrichtenportale. Ziehen wir als Schlußfolgerung daraus jetzt ebenfalls sinnbildlich den elektronischen Stecker und machen es uns ängstlich nur noch in unseren eigenen vier Wänden "gemütlich"..?

Bis zum Jahr 2011 stiegen die Gold-Comex-Lagerbestände mit dem steigenden Goldpreis, verharrten dann fast zwei Jahre auf hohem Niveau, bevor sie ab 2013 mit dem fallenden Goldpreis Abflüsse verzeichneten. Von fast 12 Millionen Unzen Gesamtbestand, weisen die Lagerhäuser aktuell nur noch 7 Millionen Unzen aus. Während die reine Lagerkategorie ("Eligible") noch recht gut gefüllt ist, sinkt die zur sofortigen Andienung verfügbare Kategorie ("Registered") mit nur noch 0,2 Millionen Unzen auf ein neues Allzeittief.

Zur Wochenmitte bekommt man den Eindruck, dass die Finanz- und Rohstoffmärkte auf mögliche Ereignisse der nächsten Tage warten. Mit EZB-Sitzung am morgigen Donnerstag, dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und dem Zentralbankertreffen mit den Finanzministern der G20 in Ankara am Freitag und Samstag steht noch so Einiges auf der Agenda. Belässt die amerikanische Notenbank die Zinsen unverändert im September oder nicht?

Das die Worte "EU" und "Europa" gerne mal synonym gebraucht werden, ist bekannt, aber deswegen noch lange nicht richtig. Richtig hingegen ist die bahnbrechende Erkenntnis einiger Politiker, dass Griechenland völlig unabhängig vom Ausgang des Referendums am Sonntag weiterhin zu Europa gehören würde. Wow! Wir hatten schon befürchet, dass möglicherweise ab Montag ganz schnell ein Weltatlas-Sonder-Konjunkturprogram zum Austausch veralteter Atlanten für den Schulunterricht aufgelegt werden müsste.

Mit Comexschluss am gestrigen Dienstag war erneut Stichtag für den CoT-Report am kommenden Freitag. Ein Blick auf das offene Interesse im Silber an der Comex zeigt, dass dieses in den letzten Tagen weiter gestiegen ist. Binnen der letzten 14 Tage kamen so fast 13.000 Kontrakte hinzu. In unserem Update am Montag titelten wir: "Einladung an Klein- und Großspekulanten? Da muss man doch short gehen...!" Genau danach sieht es jetzt auch aus. Aber was sind die Folgen - wie geht es jetzt weiter?

Wie in der Metallwoche am Mittwoch ausführlich besprochen, haben wir am Freitag, den 29.11.2013 den sog. „First-Notice-Day“ für Gold- und Silberkontrakte aus dem Terminmonat Dezember an der N.Y.Comex. Bedingt durch Thanksgiving, wo die COMEX geschlossen ist, wurden am späten Mittwochabend die ersten Andienungen zum 02.Dezember 2013 durch die CME Group veröffentlicht...

Der Handel in Tokio lief noch bis 08:00 Uhr, der in Shanghai bis 09:00 Uhr und in Europa herrschte über allen Börsenplätzen noch Ruh'. Ruuuuuums, da klatschte Gold durch die Unterstützung im Bereich von $1.322. Zwanzig Minuten und ca. 10.000 Handelskontrakte später notierte der Goldpreis um 14 Dollar tiefer bei 1.308 US Dollar. Warum wir diese Handelsaktivität sehr klar und begründet als "Manipulation" bezeichnen, erfahren Sie in unserer heutigen Extra-Ausgabe...

Für gewöhnlich klopfen Bullen nicht an, manchmal reißen sie sogar den Türrahmen mit. Setzt man alle Puzzleteile zusammen: CoT; Bank Participation Report, Goldchart; Silberchart; Minen; GOFO-Rates; Lagerbestände; Ratios und Sentiment bleibt eigentlich nur ein Schluss übrig. Willkommen zur Metallwoche am Samstag...

Hinter den Kursen der Edelmetalle scheint ein hektischer werdendes Hauen und Stechen zu passieren. Ratingagenturen erscheinen in diesem Kontext nur als Randnotiz. Der Kampf um Unzen und Kontrakte findet in der Öffentlichkeit kaum Beachtung – obwohl die Zahlen auf dem Tisch liegen. Bitte schön! Hier sind ein paar Größenvergleiche…